Was ist Naturheilkunde?
Unter dem Begriff Naturheilkunde werden verschiedene Methoden zusammengefasst, die die körpereigenen Fähigkeiten zur Selbstheilung aktivieren. Zur Naturheilkunde gehören dabei insbesondere:
- eine Reihe von nicht-medikamentösen Therapien (Naturheilverfahren) sowie
- die Therapie mit natürlichen Substanzen bzw. Arzneimitteln (Naturheilmittel).
Zu den klassischen Naturheilverfahren zählen Methoden, die nicht auf der Behandlung mit Arzneimitteln basieren, wie die
- Hydrotherapie (Anwendung von Wasser zur Behandlung akuter oder chronischer Beschwerden, zur Abhärtung, zur Vorbeugung, zur Rehabilitation und/oder zur Regeneration)
- Balneotherapie (Anwendung von Wasser aus Heilquellen mit einem hohen Gehalt gelöster Stoffe für medizinische Bäder, Trinkkuren und Inhalationen)
- Ernährungstherapie (Nutzung der Erkenntnisse der Ernährung zur Prävention, Heilung und Linderung von Krankheiten)
- Bewegungstherapie (therapeutische Anwendung von aktiver und passiver Bewegung zur Prävention, Heilung und Linderung von Krankheiten)
- Anwendung von Wärme und Kälte, Erde und Licht
Neben den klassischen zählen auch komplementäre Methoden zu den Naturheilverfahren, wie die
- Mind/Body Medicine (Förderung eines gesundheitsförderlichen Lebensstils unter Einbeziehung von Geist, Psyche, Körper und Verhalten (insbesondere Ernährung, Bewegung, Meditation und Entspannungstechniken)
- Manuelle Medizin (z.B. Physiotherapie, Chirotherapie, Osteopathie, Massagetechniken, Shiatsu)
- Akupunktur und ihre verwandten Verfahren wie Akupressur, Injektionsakupunktur (Homöosiniatrie) oder die Elektroakupunktur
Zu den Naturheilmitteln zählen vor allem die Arzneimittel der „besonderen Therapierichtungen“ nach dem deutschen Sozialgesetzbuch, nämlich die Phytotherapeutische, Homöopathische und Antroposophische Therapierichtung. Weiter wird unterschieden zwischen:
- Rationale Phytotherapie (Verwendung von Heilpflanzen mit nachgewiesener Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit als Arzneimittel)
- Traditionelle Kräuter- bzw. Pflanzenheilkunde (Anwendung von pflanzlichen Stoffen, basierend auf überliefertem Wissen aus unterschiedlichen Kulturkreisen) wie z.B. Arzneimittel der Traditionellen Europäischen Medizin (TEM), der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) oder Ayurveda aus Indien
- Klassische Homöopathie (Verwendung von Pflanzen, Mineralien und anderen natürlichen Stoffen nach dem homöopathischen Verdünnungs- und Ähnlichkeitsprinzip Hahnemanns)
- Komplexmittel-Homöopathie (Verwendung von Pflanzen, Mineralien und anderen natürlichen Stoffen nach dem homöopathischen Verdünnungs- und Ähnlichkeitsprinzip Hahnemanns in indikationsabhängigen Kombinationen von Einzelmitteln)
- Anthroposophie (Verwendung von Kombinationen von Pflanzen, Mineralien und anderen natürlichen Stoffen nach der anthroposophischen Lehre Rudolf Steiners)
Zu den Naturheilmitteln gehören neben den oben genannten Produktgruppen auch weitere Arzneimittel, die typischerweise in einer naturheilkundlichen Praxis im Rahmen der klassischen oder komplementären Verfahren eingesetzt werden und/oder diese Verfahren unterstützen. Dies sind zum Beispiel:
- Vitamine
- Orthomolekulare Therapeutika (hochdosierte Gabe von Vitaminen und Mineralstoffen)
- Aktivkohle aus Kokosnussschalen
- Lokalanästhetika zur Anwendung in der Neuraltherapie
Wie verträgt sich Naturheilkunde mit Schulmedizin?
Naturheilkunde zielt darauf ab, die körpereigenen Fähigkeiten zur Selbstheilung zu aktivieren. Bei vielen Erkrankungen und Befindlichkeitsstörungen ist es deshalb sinnvoll, zuerst einen naturheilkundlichen Therapieansatz zu wählen, vor allem um die Ursachen einer Erkrankung und nicht nur die Symptome zu behandeln. Auch können so die in der Schulmedizin häufiger auftretenden Nebenwirkungen vermieden werden. Bei schwerwiegenden Erkrankungen (z.B. Krebs) bzw. wenn die Selbstheilungskräfte des Körpers bereits zusammengebrochen sind, muss meist auf Schulmedizin zurückgegriffen werden. Ich rate explizit davon ab, jede Erkrankung ausschließlich naturheilkundlich behandeln zu wollen, schlimmstenfalls sogar in Eigenregie ohne einen Therapeuten aufzusuchen. Die Naturheilkunde ist jedoch hervorragend geeignet, um sie ergänzend zu konventionellen (schulmedizinischen) Behandlungskonzepten einzusetzen. Die Wirksamkeit der schulmedizinischen Behandlung kann hierdurch oft erhöht und Nebenwirkungen verringert werden. Zudem stellen die diagnostischen Methoden der Schulmedizin (z.B. Bestimmung von Laborwerten) eine wichtige Basis auch für die naturheilkundliche Diagnostik und Wahl der Therapie dar.
Erst durch die Symbiose von Naturheilkunde und Schulmedizin kann ich meinen Patienten und Patientinnen einen ganzheitlichen und integrierten Therapieansatz bieten und so zu einer besseren Gesundheit beitragen. Meine Unterstützung für Sie ist dabei immer individuell und entspricht den aktuellen Erkenntnissen der Medizin.
Quelle: www.hevert.com